Unterscheidung Taktung

Taktung beim Handy-Tarif:
Sowohl bei klassischen Handyverträgen als auch bei Prepaid-Tarifen erscheint in den Tariftabellen regelmäßig der Begriff der „Taktung“. Dennoch wissen nur wenige Handynutzer, was die Taktung beim Handy-Tarif eigentlich bedeutet. Dabei kann sie nennenswerte Auswirkungen auf die Preise von Gesprächen haben.

Was bedeutet die Taktung beim Handy-Tarif?
Die Taktung eines Handy-Tarifs gibt an, wie genau Gesprächszeit abgerechnet wird. Die gängige Darstellung ist XX/YY, wobei die Angaben in der Regel in Sekunden sind. Der erste Wert (XX) gibt an, welche Gesprächszeit (unabhängig von der Dauer des Gesprächs) mindestens berechnet wird, der zweite Wert (YY) beschreibt, wie präzise danach abgerechnet wird.

Eine Taktung von 30/10 würde beispielsweise bedeuten, dass in jedem Fall mindestens 30 Sekunden für das Gespräch in Rechnung gestellt werden. (Dabei spielt es keine Rolle, ob das Gespräch tatsächlich nur eine Sekunde oder 29 Sekunden dauerte.) Nach diesen ersten 30 Sekunden wird in Schritten von zehn Sekunden abgerechnet, egal ob diese voll ausgeschöpft oder nur angebrochen wurden. (Beispiel: Taktung beim Handy-Tarif)

Beim Handy sind folgende Taktungen verbreitet:

60/60: Mindestens eine Gesprächsminute und danach jede weitere angebrochene Minute werden voll berechnet.
60/10: Mindestens eine Gesprächsminute wird berechnet. Weitere Gesprächsminuten werden anteilig für jeweils angebrochene zehn Sekunden berechnet.
60/1: Mindestens eine Gesprächsminute wird ganz berechnet. Danach wird das Gespräch sekundengenau abgerechnet.

Veranschaulichen lässt sich der Unterschied leicht an folgendem kurzen Beispiel zur Handy-Taktung, für das die gerade erläuterten Taktungen herangezogen werden.

Beispiel zur Handy-Taktung
Angenommen ein Telefonat dauert bei einem Minutenpreis von 10 Cent genau eine Minute und 24 Sekunden. Je nach Handy-Taktung ergeben sich folgende Kosten für das Gespräch:

Hat dieser Handy-Tarif eine 60/60-Taktung, werden die erste Minute und die angebrochene zweite Minute voll berechnet. Das Gespräch kostet dann 2 x 10 Cent = 20 Cent.

Ist die Taktung beim Handy-Tarif dagegen 60/10, wird die erste Minute natürlich voll abgerechnet, danach für jeweils angebrochene zehn Sekunden. Das Gespräch kostet also 1 x 10 Cent plus 3 x 10 Cent/6 = 15 Cent. Zum gleichen Preis hätte man auch anderthalb Minuten telefonieren können.

Bei sekundengenauer Abrechung mit 60/1-Taktung wird die erste Gesprächsminute voll berechnet, danach jede Sekunde anteilig. Daraus ergibt sich eine Gesprächsgebühr von insgesamt 1 x 10 Cent plus 24 x 10 Cent/60 = 14 Cent.

Obwohl das Gespräch in allen drei Fällen gleich lang dauert und auch der Minutenpreis identisch ist, variiert der Gesprächspreis aufgrund der unterschiedlichen Handy-Taktung. Die sekundengenaue 60/1-Abrechung ist für den Nutzer am günstigsten, da er nur exakt für die tatsächlich in Anspruch genommene Verbindungsdauer zahlt.

Allerdings sollte dieses Phänomen nicht überbewertet werden. Nur wer viele kurze Handy-Gespräche führt, kann vor diesem Hintergrund in nennenswertem Umfang sparen. Überdies lassen sich viele Mobilfunkanbieter die sekundengenaue Abrechnung durch höhere Minutenpreise abgelten. Dadurch kann die sekundengenaue Taktung bei kürzeren Anrufen zwar eine kleine Ersparnis bringen, mit zunehmender Dauer des Gesprächs fallen die höheren Minutenpreise aber umso mehr ins Gewicht.